Lebenslauf von Georg Vollerthun

Bild von Georg Vollerthun Georg Vollerthun, Sohn eines Gutsbesitzers, studierte am Stern'schen Konservatorium in Berlin bei Friedrich Gernsheim und Robert Radeke. Von 1899-1905 war er Theaterkapellmeister in Prag, Berlin, Barmen und Mainz. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Paris lebte er ab 1910 auf dem „Gut Bissenmoor“ bei Bad Bramstedt. Ab 1922 wohnte er in Strausberg bei Berlin.

Von den Machthabern des Nationalsozialismus war er anfangs wohlgelitten und erhielt 1933 eine Professur für das Deutsche Lied an der Hochschule für Musik in Berlin, wo Elisabeth Schwarzkopf zu seinen Schülerinnen zählte. 1934 wurde er Mitglied des Großen Rates der Deutschen Komponisten innerhalb der Reichsmusikkammer.

Auf Texte von Agnes Miegel komponierter er 1938 das „Deutsche Liederspiel“. Die Aufführung seiner Oper „Das königliche Opfer“ über den Bittgang der Königin Luise wäre ihm fast zum Verhängnis geworden. Man sah darin „die tiefste Erniedrigung und Schmach Preußens“ und verbot eine Aufführung des Werkes. Vorübergehend wurden alle Rundfunksendung seiner Werke unterbunden, das Propagandaministerium hob das Verbot aber wieder auf.

Werke, die von den Nationalsozialisten begrüßt wurden, weil es dem Zeitgeist diente, sollten ohne politisches Vorurteil gesichtet und heute neu bewertet werden.



Engelbert Hellen
Letzte Änderung am 13. Juli 2014