Lebenslauf von Jan Zach

Bild von Jan Zach Jan Zach wurde am 13. November 1699 in dem kleinen böhmischen Städtchen Czelakowitz, etwa 26 km von Prag entfernt, geboren. Er war der älteste Sohn eines Wagners und zeigte eine so ungewöhnliche musikalische Begabung, dass er schon als Kind vom Kantor seines Geburtsortes ausgebildet wurde. Nach dem Tod der Mutter begab er sich nach Prag und ging dort wahrscheinlich bei dem berühmten Franziskaner B. M. Cernohorsky in die Lehre.

Er war zuerst Geiger in der Aegidiuskirche, dann Organist in der Kirche St. Martin in der Mauer, in der Simon Brixi den Chor leitete. Obwohl er ein angesehener Organist wurde und auch in anderen Kirchen der böhmischen Hauptstadt spielte, blieb seine Bewerbung um die 1737 frei gewordene Organistenstelle im Veitsdom auf dem Hradschin erfolglos. Die Enttäuschung hierüber ließ ihn außer Landes gehen. Am 24. April 1745 wurde er vom damaligen Kurfürsten Friedrich Karl von Otstein in Mainz zum Leiter seiner Hofkapelle ernannt.

Schon nach einjähriger Dienstzeit erhielt er Urlaub für eine Studienreise nach Italien und einen Besuch in der Heimat. Jedoch wurde Zach im Jahre 1750 geisteskrank und musste sechs Jahre später seine Tätigkeit in der Mainzer Kapelle ganz einstellen. Die Nachrichten über sein weiteres Leben sind nur spärlich und teilweise widersprüchlich. Zach trat in Süddeutschland und Tirol auf: am Hofe des Augsburger Erzbischofs in Dillingen, im Zisterzienserstift Stams in Tirol, in der Wallersteinischen Kapelle in Ries. Noch eine zweite Italienreise wurde unternommen. Laut Gerbert soll Zach 1773 in Bruchsal gestorben sein.

Außer seiner umfangreichen und wertvollen Vokalmusik für die Kirche hat Zach Orgelkompositionen und Instrumentalwerke hinterlassen. Nur ein Cembalokonzert scheint zu seinen Lebzeiten gedruckt worden zu sein (Speyer 1766).



Beitrag von J. Riefel (nach Carl de Nys)
Letzte Änderung am 2. August 2005