Lebenslauf von Emilie Zumsteeg

Bild von Emilie Zumsteeg Am 9. Dezember 1796 kam Emilie Zumsteeg in Stuttgart zur Welt. Ihr Vater war der herzoglich-württembergische Hofkapellmeister und Komponist Johann Rudolf Zumsteeg und ihre Mutter Luise Zumsteeg, geb. Andreae. Durch den frühen Tod des Vaters war die Mutter gezwungen, für sich und ihre sieben Kinder alleine zu sorgen. Sie gründete in Stuttgart einen Musikalienhandel. Unterstützt wurde sie dabei von dem Musikverlag Breitkopf & Härtel aus Leipzig. Emilie half ihrer Mutter im Geschäft.

Ihren ersten Klavierunterricht erhielt Emilie Zumsteeg von Gottlob Schick, einem Bruder des Malers Christian Gottlieb Schick. In Generalbass und Gesang unterrichtete sie Wilhelm Sutor. Sie trat als Sängerin und Pianistin öffentlich auf und gab Unterricht. Ab ca. 1812 übernahm sie den Stuttgarter Liederkranz (vormals „Frauenzimmerstimmen“ genannt) bis zum Jahr 1857. Ihre Vorgängerin war Julie Schubart, die Tochter des Dichters Christian Friedrich Daniel Schubart.

Emilie Zumsteegs Engagement wurde in der Öffentlichkeit mit Ehrungen, Auszeichnungen und einem Jahresgehaltes durch den württembergischen König Wilhelm I. gewürdigt. Auch machte sie sich einen Namen als Lehrerin, schrieb Artikel für das „Musikalische Volksblatt“ und trat weiter in Konzerten auf. Das Komponieren trat durch diese Aktivitäten in den Hintergrund.

Ihrer Feder entsprangen Lieder in unterschiedlichster Besetzungen und Klavierwerke. Mit vielen bekannten Persönlichkeiten ihrer Zeit stand sie in Briefkontakt, z.B. mit Franz Liszt, Carl Maria von Weber, Eduard Mörike, Nikolaus Lenau u.v.a.

Emilie Zumsteeg starb nach längerer Krankheit am 1. August 1857. Sie wurde auf dem Hoppenlaufriedhof in Stuttgart beigesetzt. Die Werke Emilie Zumsteegs werden in der Württembergischen Landesbibliothek aufbewahrt.



Beitrag von Isolde Weiermüller-Backes
Letzte Änderung am 10. Februar 2010