Franz Schreker (1878-1934)

Flammen

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel: Flammen
Entstehungszeit: 1901-02
Uraufführung: 24. April 1902 in Wien, Bösendorfersaal (konzertant mit Klavierbegleitung)
1985 (szenisch, aber ohne Originalpartitur)
17. Juni 2001 an der Kieler Oper (mit Orchestermaterial aus der Originalpartitur)
Spieldauer: ca. 80 Minuten
Opus: op. 10

Zur Oper:

Art: Oper in einem Akt
Libretto: Dora Leen
Sprache: deutsch
Ort: eine Burg in Deutschland
Zeit: Ende des Ersten Kreuzzuges

Personen:

Prinz: (Bariton)
Irmgard: seine Frau (Sopran)
Agnes: seine Schwester (Sopran)
Der Sänger: (Tenor)
Margot: (Alt)
Ritter: (Bass)

Handlung:

Es waren glückliche Zeiten auf der Burg für den fahrenden Minnesänger, der diese zu Beginn der Oper besingt. Irmgard - Fürstin und Hausherrin -, ihre Schwägerin Agnes, die alte Margot und der Hofstaat beten für einen glücklichen Ausgang des Kreuzzuges und die baldige Rückkehr des Fürsten und seiner Ritter. Margot hat ein tägliches Ritual: Sie wiederholt die Abschiedsworte des Fürsten, in denen er prophezeite, dass er sofort tot umfallen möge, falls seine Irmgard in seiner Abwesenheit Liebe für einen anderen Mann hegte.

Irmgard fühlt sich durch dieses Gebot ihres Gatten unwohl, für sie bedeutet es, dass ihr Mann kein Vertrauen zu ihr hat. Die naive Agnes auf der anderen Seite sieht das Gebot als Trost für ihren Bruder, der sich so ganz dem Kreuzzug widmen kann ohne sich Sorgen um seine Frau zu machen. Aber drei Jahre sind eine lange Zeit. Der Sänger besingt die Liebe und die Leidenschaft. Zunächst bezieht Agnes diese Lieder auf sich, doch Irmgard merkt schnell, dass sie gemeint ist. Ein langer Disput über die verschiedenen Formen der Liebe lässt drei unterschiedliche Meinungen darüber zu Tage treten. Ein Hornsignal und ein Bote unterbrechen die drei; der Fürst und seine Mannen kehren zurück. Irmgard gibt Order, Vorbereitungen für die Rückkehr zu treffen, und Agnes ist ob des Verhaltens ihrer Schwägerin arg beunruhigt.

Der Sänger und Irmgard gestehen sich ihre gegenseitige Liebe, doch die Fürstin schwankt zwischen Liebe und Pflicht. Sie sieht sich schon als Mörderin ihres Gatten und will mit dem Geliebten fliehen. Agnes betet für das Leben ihres Bruders und verpfändet auch ihr eigenes Leben für das seine. Da fasst Irmgard einen neuen Entschluss und fordert den Sänger auf, die Burg zu verlassen, was dieser auch tut.

Die Vorbereitungen für die Rückkehr laufen, und alle preisen die zurückkehrenden Ritter und die nun vor ihnen liegende friedliche Zeit. Die Kreuzritter nahen und singen von der Befreiung Jerusalems durch Gottes Hilfe. Der Empfang auf der Burg ist herzlich, und alle warten mit Spannung auf den Augenblick, in dem Fürst und Fürstin aufeinandertreffen. Der Fürst tritt seiner Frau entgegen, doch diese weist seinen Kuss ab und möchte zuerst auf die Rückkehr anstoßen. Sie trinkt - und bricht zusammen. In den Armen des Fürsten weist sie noch immer seinen Kuss ab und offenbart ihm, dass sein Gebot ihr Lebensglück verdunkelt habe. Sie bekennt ihre Liebe zu dem fahrenden Sänger. Durch den Freitod rettet sie das Leben ihres Gatten, so dass die alte Ordnung weiter bestehen kann.

Letzte Änderung am 12. August 2006
Beitrag von Markus Hillenbrand

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