Franz Schubert (1797-1828)
Die Sterne
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Die Sterne |
Entstehungszeit: | 1815 |
Opus: | D 313 |
Text:
Textdichter: | Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818) |
Sprache: | deutsch |
Liedtext: | Wie wohl ist mir im Dunkeln! Wie weht die laue Nacht! Die Sterne Gottes funkeln In feierlicher Pracht! Komm, Mädchen Ida, komm ins Freie, Und lass in jene Bläue Und lass zu jenen Höhn Uns staunend aufwärts seh'n. O Sterne Gottes, Zeugen Und Boten bess'rer Welt, Ihr heißt den Aufruhr schweigen, Der unsern Busen schwellt. Ich seh' hinauf, ihr Hehren, Zu euren lichten Sphären, Und Ahndung bess'rer Lust Stillt die empörte Brust. O Ida, wenn die Schwermut Dein sanftes Auge hüllt, Wenn dir die Welt mit Wermut Den Lebensbecher füllt; So geh hinaus im Dunkeln, Und sieh die Sterne funkeln, Und leiser wird dein Schmerz, Und freier schlägt dein Herz. Und wenn im öden Staube Der irre Geist erkrankt; Wenn tief in dir der Glaube An Gott und Zukunft schwankt; Schau auf zu jenen Fernen Zu jenen ew'gen Sternen! Schau auf und glaub' an Gott, Und segne Grab und Tod. O Ida, wenn die Strenge Des Schicksals einst uns trennt, Und wenn das Weltgedränge Nicht Blick noch Kuss uns gönnt; So schau hinauf ins Freie, In jene weite Bläue! In jene lichten Höh'n, Dort, dort ist Wiedersehn! Und wenn ich einst, o Teure, Von allem Kampf und Krieg, Im stillen Grabe feire, So schau empor und sprich; "In jenen hohen Fernen, Auf jenen goldnen Sternen, Dort, wo's am hellsten blitzt, Wallt mein Verlorner izt." O Sterne Gottes, Boten Und Bürger bess'rer Welt, Die ihr die Nacht der Toten Zu milder Dämm'rung hellt; Umschimmert sanft die Stätte, Wo ich aus stillem Bette Und süßem Schlaf' erwach' Zu Edens schöner'm Tag! |
Letzte Änderung am 23. April 2005