Franz Schubert (1797-1828)
Der Entfernten
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Der Entfernten |
Bemerkung: | siehe auch D 331 |
Opus: | D 350 |
Text:
Textdichter: | Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762-1834) |
Sprache: | deutsch |
Liedtext: | Wohl denk' ich allenthalben, O du Entfernte, dein! Früh, wenn die Wolken falben, Und spät im Sternenschein. Im Grund des Morgengoldes, Im roten Abendlicht, Umschwebst du mich, o holdest, Geliebtes Traumgesicht! Wo rauschender und trüber Der Strom Gebirge trennt, Weht oft sein Laut herüber, Den meine Seele kennt; Wenn ich den Fels erklimme, Den noch kein Fuß erreicht, Lausch' ich nach jener Stimme, Doch Kluft und Echo schweigt. Es folgt in alle Weite Dein trautes Bild mir nach, Es wallt mir stets zur Seite, Im Träumen oder wach; Wenn Lüfte sanft bestreichen Der See beschilften Strand, Umflüstern mich die Schleifen Von seinem Busenband. Wo durch die Nacht der Fichten Ein Dämmrungsflimmer wallt, Seh' ich dich zögernd flüchten, Geliebte Luftgestalt! Wenn sanft dir nachzulangen, Der Sehnsucht Arm sich hebt, Ist dein Fantom zergangen, Wie Taugedüft verschwebt. |
Letzte Änderung am 23. April 2005