Heinrich Schütz (1585-1672)
Hört zu ihr Völker insgemein
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Hört zu ihr Völker insgemein |
Untertitel: | Becker-Psalm 49 |
Entstehungszeit: | 1627, rev. 1660 |
Besetzung: | SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib. |
Erstdruck: | Dresden: Gottfried Seyffert, 1661 |
Opus: | op. 14 Nr. 49: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei... SWV 146: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 49 Hört zu ihr Völker insgemein |
Text:
Textdichter: | Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602) |
Sprache: | deutsch |
Text: | 1. Hört zu ihr Völker insgemein, So viel auf dieser Erden sein, Merkt auf mein Red gar eben, Beid hoch und niedrig, arm und reich, Seid angemahnet allzugleich, Mit Fleiß Gehör zu geben. 2. Mein Mund von Weisheit reden soll, Und sagen, was mein Herz ist voll, O Gott, laß wohl gelingen, Ein guten Spruch ich will anfahn, Ein schön Geticht erschallen lan, Die Harfe soll drein klingen. 3. Warum sollt ich mich fürchten sehr Zur bösen Zeit, wenn's gottlos Heer Mich unter sich will treten, Sie trotzdem auf ihr großes Gut, Reichtum macht ihnen stolz den Mut Und kann sie doch nicht retten. 4. Niemand sein Bruder lösen kann Vom Tod, Gott nimmt kein Sühnung an, Die Sünd ist über Maßen, Wer eine Seel erlösen wollt, Ob er darböte alles Gold, Muß er's doch bleiben lassen. 5.Der Gottlos wohl ein Zeitlang lebt, In aller Freud und Wollust schwebt, Zuletzt muß er doch sterben, Sowohl der Weise als auch der Tor, Des Reichen Gut hilft nichts darvor, Ein ander muß es erben. 6. Das wär sein Herz, wenn dieses Lebn Ihm wär zu Erb in Eigen gebn, Daß er hier möchte bleiben Bei Haus und Hof, bei Ehr und Gut Und könnt's nach seines Fleisches Mut Eweig auf Erd so treiben. 7. Sie denken's wohl, es geht nicht an, Sie müssen wie ein Vieh darvon, Mit Torheit sie sich plagen, Es loben's zwar ihr Kinder sehr, Und halten's ihnen für ein Ehr, Den Eltern nachzuschlagen. 8. Drum fahren sie zur Höllen zu, Der Tod läßt ihnen keine Ruh, Wie Schaf tut er sie nagen. Die Grechten bleiben doch bestehn, Der Gottlosn Trutz muß gar vergehn, Höllisch Feur wird sie plagen. 9. Ich weiß, Gott wird die Seele mein Bewahren für der Höllen Pein, Er hat mich angenommen, Ist gleich der Gottlos Reich ein Zeit Und schwebt in großer Herrlichkeit, Laß dir's nicht fremd fürkommen. 10. Sein Herrlichkeit bleibt in der Welt, Ihm fährt nicht nach sein Gut und Geld, Er muß dies alles lassen, Auf Erden war sein Leben gut, Er lobt's und hat ein fröhlichn Mut, Fährt doch dahin sein Straßen. 11. Die Kinder fahrn den Vätern nach Zur Höllen Pein und ewger Schmach, Mit Finsternis umgeben, Ein Mensch ohn Witz in Würde gsetzt Der muß gleich wie ein Vieh zuletzt Hinfahrn aus diesem Leben. |
Letzte Änderung am 1. Januar 2006