Heinrich Schütz (1585-1672)
Danket dem Herren, lobt ihn frei
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Danket dem Herren, lobt ihn frei |
Untertitel: | Becker-Psalm 105 |
Entstehungszeit: | 1660 |
Besetzung: | SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib. |
Erstdruck: | Dresden: Gottfried Seyffert, 1661 |
Opus: | op. 14 Nr. 105: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei... SWV 203: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 105 Danket dem Herren, lobt ihn frei |
Text:
Textdichter: | Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602) |
Sprache: | deutsch |
Text: | 1. Danket dem Herren, lobt ihn frei Und predigt seinen Namen, Verkündigt sein Tun ohne Scheu Den Völkern allzusammen, Macht von dem Herren Lieder gut, Und lobet ihn mit fröhlichm Mut, Und sagt von seinen Wundern. 2. Rühmet den heiligen Namen sein, Laßt euer Herz sich freuen, Die ihr in Furcht des Glaubens rein Ihn suchet ohne Scheuen, Fragt nach dem Herrn und seiner Macht, Und nehmt allweg in gute Acht, Daß ihr sein Antlitz suchet. 3. Abrahams Sam vernehm es recht, Ihr Kinder Jakobs merket, Ihr seid das auserwählt Geschlecht, Gedenkt des Herren Werke, Groß Wunderwerk hat Gott getan, Drum nehmt euch seines Wortes an, Daß ihr's nimmer vergesset. 4. Er ist ja unser Gott und Herr, Der alle Welt recht richtet, Des Bunds vergißt er nimmermehr, Den er durchs Wort gestiftet, Was er verheißen mit eim Schwur, Auf so viel tausend für und für, Das wird er gwißlich halten. 5. Ein Bund macht er mit Abraham, Schwur Isaak mit eim Eide. Er stellt das Recht auf Jakobs Sam Kräftig zu ewgen Zeiten, Er macht mit ihnen den Verstand, Er soll der Kananiter Land Das Los ihrs Erbes bleiben. 6. Anfangs sie waren sehr gering Und wenig an der Zahle, Wohnten im Land als Fremdeling, Ausländer allzumale, Von Volk zu Volk sie zogen gleich, Durchwanderten manch Königreich, Bis sie das Land einnahmen. 7. Gott leitet sie in seinem Schutz, Niemand durft sie betrüben, Es wagten's König mit eim Trutz, Die all aufm Platze blieben, Mein Gsalbten tastet mir nicht an, Meine Propheten laßt mir gahn, Daß ihn'n kein Leid begegne. 8. Teurung Gott kommen ließ ins Land, Des Brots Vorrat entginge, Ein Mann für ihnen hin er sandt, Joseph, dem sollt gelingen, Er ward verkauft in Dienstbarkeit, In Band und Eisen lag sein Leib, Sein Füß in Stock gezwungen. 9. Dies währt so lang, bis Gott der Herr Sein Wort an ihm erfüllet Und ihn, durchs Kreuz gar wohl bewährt, Erhöht nach seinem Willen, Der König in Ägyptenland, Ein großer Herr, sein Boten sandt, Hieß ihn wieder los geben. 10. Er setzte ihn zum Herren ein Über sein Haus und Güter, Er sollt des Landes Vater sein, Allen Unrat verhüten, Durch ihn ward Gottes Recht bekannt, Fürsten und Ältesten im Land Joseph sie Weisheit lehrte. 11. Israel in Ägypten kam, Dahin der Herr sie führte, Ein gute Zeit im Lande Ham Jakob ein Fremdling wurde, Da ließ Gott sein Volk wachsen sehr, Daß sie wurden viel mächtiger, Als ihre Feinde waren. 12. Das brachte den Ägyptern Schmerz Im Land an allen Orten, Darob sich gar verkehrt ihr Herz, Dem Volke sie gram worden, Mit List sie waren drauf bedacht Und wandten dran all ihre Macht, Des Herren Volk zu dämpfen. 13. Gott sandt Mosen, sein treuen Knecht, Den er ihm hat erwählet, Und Aaron zum Priesterrecht, Hernach von ihm bestellet, Die beide täten Zeichen groß Und Wunder über alle Maß In der Ägypter Lande. 14. Im Dienst des Herren auf sein Wort Für Pharao sie stunden, Es war finster an allem Ort, Kein Stich man sehen kunnte, Das Wasser ward in Blut verwandt, In allen Strömen durch das Land Die Fisch getötet wurden. 15. Die Kröten wimmelten herfür Und krochen aus der Erden In Königs Lagr (da half kein Tür), Man kunnt ihr nicht los werden, Gott sprach, da kam Unziefer dar, Menschen und Vieh voll Läuse warn In allen ihren Grenzen. 16. Den Hagel er zum Regen gab Mit grausam'n Donnerschlägen, Die Feuerflammen fuhrn herab, Da kunnt man nichts erhegen, Die Weinstöck und die Feigenbäum Durchs Land Ägypten ingemein Allsamt zerschlagen wurden. 17. Auf Gottes Wort sich stellten ein Die Käfer und Heuschrecken, Der mußt ein solche Anzahl sein, Daß sie das Land bedeckten, Die Frücht und alles Laub und Gras Das Ungeziefer rein weg fraß, Da bleibt nichts stehn im Felde. 18. Endlich ward alle Erstgeburt In einer Nacht erschlagen, Kein Mensch sein Tag hat nie gehört So großen Jammer klagen, Es war kein Haus im ganzen Land, Da man nicht einen Toten fand, Es kost den ersten Erben. 19. Gott führet aus sein Volk zur Stund, Mit großem Gut beladen, Sie zogen aus frisch und gesund Ohn all Bresten und Schaden, Ägypten kam in Schrecken groß, Drum da sie dies Volks waren los, Ihr Herz erleichtert wurde. 20. Des Herren Macht und Herrlichkeit Gezeiget ward seim Volke, Denn über sie war ausgebreit Zur Deck ein lichte Wolke, Die Feuersäul des Nachts erschein, Daß sie gehn kunnten aus und ein Ohn Furcht an wüsten Orten. 21. Da sie riefen zu ihrem Gott, Da ließ er Wachteln kommen Und sättigt sie mit Himmelbrot Zu ihrem Nutz und Frommen, Der Herr öffnet den Felsen hart, Draus Wasser, wider seine Art, An dürrem Ort mußt fließen. 22. Was Gott zusagt durchs heilig Wort Abraham seinem Knechte, Das hat er nu geleistet fort Gar treulich seim Geschlechte, Er hat sein Volk zu rechter Zeit Erlöst und ausgeführt mit Freud Sein liebe Auserwählten. 23. Der Heiden Land sie nahmen ein, Das der Herr ihnen gabe, Dadurch sie mächtig worden sein, Der Feinde Gut und Habe, Das tat der Herr Jakobs Geschlecht, Auf daß sie hielten seine Recht Und sein Gesetz bewahrten. |
Letzte Änderung am 1. Januar 2006