Reinhold Moritzewitsch Glière (1875-1956)

Krasnyi mak [Красный мак]

(Roter Mohn)

Allgemeine Angaben zum Ballett:

Titel russisch: Krasnyi mak [Красный мак]
Titel deutsch: Roter Mohn
Titel englisch: The Red Poppy
Titel französisch: Le Pavot rouge
Entstehungszeit: 1926-27, rev. 1949 und 1955
Uraufführung: 14. Juni 1927, Bolschoi-Theater Moskau
Bemerkung: die dritte Fassung von 1955 trägt den Titel 'Krasny Zwetok' (Красный цветок, Die rote Blume)
Opus: op. 70

Zum Ballett:

Art: Ballett in drei Akten (8 Bildern) mit Schlussbild
Libretto: Michail Kurilko
Ort: Hafen einer chinesischen Kleinstadt
Zeit: um 1920

Personen:

Tao-Choa: Tänzerin
Russischer Kapitän
Li-Schanfu: Besitzer eines Vergnügungslokals
Malik: junger Chinese
Weitere: sowjetische Matrosen und chinesische Bevölkerung

Handlung:

In einem chinesischen Hafen hat ein sowjetisches Frachtschiff festgemacht. Die russischen Matrosen schließen Freundschaft mit der chinesischen Bevölkerung. Diese befindet sich in Aufruhr, weil sie nicht länger leiden und ausgebeutet werden möchte.

Das Chinesenmädchen Tao-Choa verliebt sich in den russischen Kapitän, und es entsteht eine zärtliche Beziehung. Als Symbol der Freiheit schenkt sie ihm eine rote Mohnblume. Heldenhaftes Betragen des Kapitäns und der Tänzerin durchkreuzen die Machenschaften eines übelwollenden amerikanischen Bosses. Schließlich verhindert Tao-choa einen Mordanschlag auf den Kapitän durch den Barbesitzers Li-Schanfu, für den sie arbeitet. Dieser sieht seine Pläne durchkreuzt und rasend vor Eifersucht ersticht er das heroische Mädchen. Rote Mohnblumen verteilt die Sterbende an die umstehenden Kinder.

Beschreibung:

„Roter Mohn“ ist das erste russische Ballett, welches nicht Motive aus der Märchenwelt oder der Geschichte favorisiert, sondern ein zeitgenössisches Thema behandelt. Man huldigt einem neuen Realismus und schaut optimistisch in die Zukunft.

Das Ballett war mit etwa 300 Aufführungen ungemein erfolgreich. Die Musiksprache knüpft an die Romantik eines Tschaikowsky und Glasunov an, verzichtet aber nicht auf chinesische Tonleitern und folkloristische Einschübe zentralasiatischer Prägung. Der Rhythmus ist teilweise überbetont und stellt die temperamentvollen und vitalen Tänzer vor interessante Aufgaben.

Im Jahre 1949 gab es eine neue Fassung mit einer stark veränderten Partitur. Zum 30. Jahrestag der Uraufführung brachte Leonid Lawrowsky am Bolschoi-Theater das Ballett in neuer Choreographie heraus.
Letzte Änderung am 26. Dezember 2016
Beitrag von Engelbert Hellen

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