FonoForum 08/04: »Russell Davies scheint mit seinerunerschütterlichen Ruhe der ideale Interpret dieserunprätentiösen, der Tonalität sehr nahe stehenden Musik,die sich ideal zum Entspannen am Abend eines heißen,anstrengenden Arbeitstages eignet.«

»Lassen Sie sich nicht von dem harmlosen Titel täuschen: Giya Kanchelis ›Valse, Diplipito‹, in dem Countertenor und Cello in Duetten schmerzlicher Elegie gegeneinander antreten, scheint mir eine von Kanchelis hinreißendsten Schöpfungen zu sein. In ›Valse Boston‹ für Klavier und Streicher deutet ein unausweichlich langsamer ¾-Takt lediglich auf längst verlorene Ursprünge des Tanzes hin, inmitten von Bildern der Klage und Frustration: Die Ballsäle von Kanchelia sind kühle, leere Orte, wahrscheinlich mit Glas und Schutt auf dem Boden. Mit Dennis Russell Davies (Dirigent und Widmungsträger) am Klavier gibt es in ›Valse Boston‹ Gespenster von Schostakowitschs Erstem Klavierkonzert und in beiden Stücken von Schubert, dessen Beispiel Kanchelis neuere Werke zu direkteren melodischen Inhalten ermutigt hat. Die Aufführungen spiegeln die äußerste Hingabe aller Beteiligten wider.(BBC Music Magazine)

»Boston‹ ist ein Pulverfass von einem Stück. Es ist ein weltliches Gebet, das zwischen Extremen von Dynamik, Tempo und Stimmung schwankt. In einem Moment stachelt das Klavier die Streicher an, wütende, stechende Dissonanzen zu erzeugen. Im nächsten Moment beruhigt es das Orchester mit winzigen Fragmenten des Walzertakts, trügerisch fröhlich. Niemand beschwört wie Kancheli unruhige Landschaften in Klängen. Er hat uns eine düstere, sehr östliche Sicht auf die moderne Existenz gegeben, aber die Wirkung ist reinigend.«(Chicago Tribune)