Fredrik Pacius (1809-1891)

Kung Karls jakt

(König Karls Jagd)

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel schwedisch: Kung Karls jakt
Titel deutsch: König Karls Jagd
Titel englisch: The Hunt of King Charles
Entstehungszeit: 1852, rev. 1879
Uraufführung: 24. März 1852 in Helsinki
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 120 Minuten
Erstdruck: Helsinki: Fazer & Westerlund, s.a.
Verlag: Helsinki: Fazer Music, 1991 (Revision von 1879)
Bemerkung: Fredrik Pacius, gebürtig aus Hamburg, genießt den Ehrentitel „Vater der finnischen Musik“. Als er nach Skandinavien ging, ließ er sich zunächst in Stockholm nieder, um dann 1852 nach Helsinki überzusiedeln. Wenn man von ein paar Singspielen von Henrick Crusel ab sieht, ist „Kaarle-kuninkaan metsästys“ (der aus dem Schwedischen übersetzte Titel) die erste finnische Oper überhaupt. Mit großen Enthusiasmus inszeniert und von Patriotismus gespeist, kann sie sich in Finnland bis heute auf dem Spielplan halten.
Zusatzinformationen: Eintrag #1 bei WorldCat
Eintrag #2 bei WorldCat

Zur Oper:

Art: Oper in drei Akten
Libretto: Zachris Topelius
Sprache: schwedisch
finnisch von Jalmari Finne
Ort: auf den schwedischen Åland-Inseln
Zeit: 1671

Personen:

Karl XI.: König von Schweden - im Alter von 16 Jahren (Sprechrolle)
Hedvig Eleonora: Königin von Schweden, Karls Mutter (Mezzosopran)
Leonora: Tochter eines Fischers (Sopran)
Jonathan Persson: ein Seehund-Jäger (Tenor)
Gustav Gyllenstjerna: des Königs Vertrauter (Bariton)
Mårten Reutercrantz: Stallmeister (Bass)
Kristian Horn: Lehrer des Königs (Bass)
Weitere: Banér, Oxenstjerna, Lewenhaupt (Edelleute und Konspiranten)
zwei Hofdamen (Sopran und Mezzosopran)
zwei Bauernmädchen (Sprechrollen)
zwei Zauberkünstler (Baritone)
ein Kaufmann aus Turku (Tenor)
eine alte Fischersfrau (Mezzosopran)
ferner: Jäger und Dörfler

Handlung:

1. Akt: Mit seiner Jagdgesellschaft ist König Karl XI. von Schweden auf den Åland-Inseln eingetroffen. Es ist aber keine Jagd im üblichen Sinne des Wortes, die veranstaltet wird, sondern per Gesetz ist es nur dem König allein erlaubt, einen Elch zu töten. Während die Jäger ein Trinklied anstimmen, beraten die Edelmänner über einen Staatsstreich gegen König Karl. Es ist das Jahr 1671 und der König, erst 16 Jahre alt, steht noch unter der Vormundschaft seiner Mutter Hedvig Leonora. Um den jungen König von seinem Thron zu verdrängen, ist es erforderlich, ihn zu eliminieren.

Dann passiert ein unglaublicher Zwischenfall. Ein Jagdfrevler hat den Elch des Königs geschossen. Dieses Vergehen zieht die Todesstrafe nach sich! Noch ist nicht bekannt, wer der Todesschütze war, aber der Haltegurt des Gewehrs wurde gefunden. Woher soll man nur so schnell einen neuen Elch nehmen, um dem König sein Jagdglück zu verschaffen?
2. Akt: Schon im letzten Sommer hat Leonore die Bekanntschaft des jungen Königs gemacht. Sie war zur Stelle, als sein Boot kenterte. Nun ist sie begeistert, dass er zur Jagd auf die verlassene Insel gekommen ist, und singt ein Lied, dessen Text zu Ehren Karls gedichtet wurde.

Reutercrantz, des Königs Stallmeister, beginnt mit Leonora zu flirten. Das Mädchen bemerkt, dass der königliche Beamte einen Gurt in Händen hält, der ihrem Verlobten gehört und verplappert sich. Der Stallmeister weiß nun, wo der Wilddieb zu suchen ist. Jonathan taucht auf und Leonore vernimmt zu ihrem Schrecken, dass der Unglücksrabe gerade den Elch des Königs erschossen hat. Er entschließt sich wegzulaufen und versucht, ein Boot zu finden, um damit übers Wasser zu flüchten. Aber Reutercrantz fängt ihn ein und setzt ihn fest.

Leonora begibt sich zu den Ruinen von Kastelholma, wo die Jagdgesellschaft sich niedergelassen hat, und mischt sich neben der Dorfjugend ebenfalls unter die Anwesenden. Unabsichtlich hört sie von den Ränken, die heimlich gegen den jungen König geschmiedet werden, und spitzt die Ohren. Das mutige Mädchen beschließt, sich diesen Plänen in den Weg zu stellen.
3. Akt: Der Moment bietet eine extrem günstige Gelegenheit, den König zu entführen. Doch Leonora macht sich an Gyllenstjerna, den engsten Vertrauten des Königs, heran und informiert ihn über die Gefahr, die dem Monarchen droht. Sie ruft die Dorfbewohner herbei, die den gefangenen König aus seiner verzweifelten Lage befreien. Als Belohnung darf sie sich etwas wünschen und sie bittet darum, ihrem Verlobten Jonathan seine Unvorsichtigkeit zu verzeihen. Karl macht noch eine Zugabe und verspricht den Dorfbewohnern Steuerfreiheit für zehn Jahre. Der Jubel ist groß und man lässt den König hochleben.
Letzte Änderung am 24. Mai 2013
Beitrag von Engelbert Hellen

Suche bei den Klassika-Partnern:
Benutzerdefinierte Suche
jpc Über 1,5 Mio. Produkte
CDs, DVDs und Bücher.
Go
Suchbegriffe:
In Partnerschaft mit Amazon.de