Ignaz Joseph Pleyel (1757-1831)

Ifigenia in Aulide

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel: Ifigenia in Aulide
Anlass: Namenstag von König Ferdinand IV.
Entstehungszeit: 1785
Uraufführung: 30. Mai 1785 in Neapel (Teatro San Carlo)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Opus: Ben 703

Zur Oper:

Art: Tragische Oper in drei Akten und 29 Bildern
Libretto: Apostolo Zeno (wahrscheinlich)
Sprache: italienisch
Ort: Der Hafen von Aulide in Griechenland beim Aufbruch des griechischen Heeres nach Troja

Personen:

Agamemnon: König von Mykonos, oberster Heerführer der Griechen
Klitemnestra: seine Gattin
Ifigenia: deren Tochter
Ulysses: König von Ithaka, griechischer Heerführer
Arcade: Priester und Gefolgsmann Agamemnons
Achilles: griechischer Kriegsheld, Verlobter der Ifigenia
Weitere: Griechische Soldaten

Handlung:

1. Akt: Das griechische Heer hat sich in der Hafenstadt Aulide zusammengetroffen, um von dort die Überquerung der Ägäis nach Troja vorzunehmen, ist aber aufgrund von Windstille gezwungen zu warten. Auch fehlt ein wichtiger Mitstreiter, der Held Achilles, der gerade die Insel Lesbos unterwirft und sich danach mit den anderen Griechen nach Troja auf den Weg machen wird. Ungeduldig wollen die Griechen trotz des fehlenden Achilles versuchen aufzubrechen und ihr Führer, der König von Mykonos, Agamemnon, befiehlt, den Göttern ein Opfer vorzubereiten.

Inzwischen ist Agamemnons Gattin Klitemnestra und deren Tochter Ifigenia im griechischen Heerlager angekommen. Ifigenia ist mit Achilles verlobt und erwartet ungeduldig die Ankuft des Geliebten. Als Achilles ankommt, ist er zuerst erzürnt, dass die Griechen noch nicht nach Troja aufgebrochen sind, beruhigt sich aber, als ihm Agamemnon die Hand seiner Tochter noch vor dem Aufbruch nach Troja verspricht.

Das Heer ist versammelt um dem Gott des Meeres zu opfern. Durch Zeichen wie Gewitter und Meeressturm wird erkannt, dass das Opfer nicht angenommen wird. Ulysses, König von Ithaka und Heeresführer unter Agamemnon, wird beauftragt, den Seher Kalchas aufzusuchen, um den Grund des Zornes der Götter zu erforschen.

Klitemnestra ist inzwischen stark bemüht, ihre Tochter darauf aufmerksam zu machen, dass Achilles ihr gegenüber keine besondere Treue zeigt. Ifigenia weigert sich zuerst an die Untreue von Achilles zu glauben, aber als sie hört, dass er aus Lesbos eine königliche Prinzessin als Kriegsbeute mitgebracht hat, verliert sie den Glauben an den Geliebten. Als Achilles Ifigenia aufsucht, bezichtigt sie ihn der Untreue und sagt deren Verlobung ab.
2. Akt: Klitemnestra spürt, dass etwas Ungewöhnliches los ist, und versucht, von dem Vertrauten Agamemnons, Arcade, eine Erklärung zu erhalten. Doch dieser kann nicht helfen. Ulysses bittet Arcade ihm zu helfen, Agamemnon zu finden, da er ihm eine sehr wichtige Miteilung zu machen hat. Als Agamemnon erscheint, erklärt ihm Ulysses, was ihm der Seher Kalchas erzählt habe: die Götter verlangen von Agamemnon, dass er seine Tochter Ifigenia am Altar der Göttin Artemis opfere, ansonsten Troja niemals fallen würde. Agamemnons erste Reaktion ist es, zu verweigern, Ulysses aber überzeugt ihn, dass es notwendig sei stark zu sein und trotz väterlicher Gefühle dem Gebot der Götter zu gehorchen. Agamemnon ist zerissen und versucht, eine andere Lösung zu finden. Achilles und Ifigenia haben inzwischen weitergesprochen; er versucht sie von seiner Liebe und Treue zu überzeugen, sie weigert sich aber daran zu glauben. Als sie ihm eröffnet, der Vater habe befohlen, dass sie gemeinsam mit ihrer Mutter die Stadt Aulide sofort verlassen muß, ist Achilles verzweifelt. Er bittet Klitemnestra, die Abfahrt zu verschieben und läuft, um Agamemnon doch noch umzustimmen. Als Klitemnestra Ulysses unversehens unterrichtet, dass ein Versuch unternommen wird, Ifigenia vor dem geplanten Opfer von Aulide fortzubringen, versucht er trügerisch, Klitemnestra zu beruhigen, sucht aber sofort Agamemnon auf, um den Fluchtversuch zu vereiteln.

Achilles ist es nicht gelungen Agamemnon umzustimmen und ist jetzt trostlos. Ifigenia will nach wie vor nicht mit ihm sprechen. Klitemnestra erscheint. Agamemnon hat ihr endlich vom Orakel erzählt. Ifigenia ist verzweifelt. Achilles plant seinerseits, seine Braut zu verteidigen. Obwohl Ifigenia zuerst meint, sie müsse dem Willen der Götter gehorchen, ist sie dann doch bereit, sich von Achilles für eine Flucht helfen zu lassen. Dieser Plan wird aber von Agamemnon vereitelt, der nunmehr endgültig überzeugt ist, dem Willen der Götter nachzugeben.
3. Akt: Klitemnestra ist verzweifelt, denn ihr Gatte Agamemnon scheint durchaus willens zu sein, seine Tochter zu opfern. Sie sieht darin den Einfluss von Ulysses. Als dieser erscheint, bezichtigt ihn Klitemnestra der Blutrünstigkeit gegenüber Ifigenia, aber Ulysses bestreitet dies; Man müsse eben den Göttern gehorchen. Achilles taucht auf, und Ulysses geht. Achilles überzeugt Klitemnestra, dass beide sich zum Tempel begeben müssten, um zu versuchen, Ifigenia zu retten.

Agamemnon und Ulysses haben sich beim Tempel der Artemis eingefunden. Ulysses befürchtet nach wie vor ein Nachgeben Agamemnons und redet auf ihn ein, Stärke zu zeigen. Ifigenia erscheint; sie hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden und bittet alle, sich an ihr freiwilliges Opfer zu erinnern: für das Gelingen der Unterwerfung Trojas zu sterben. Als sie den Tempel betreten wollen, erscheint Klitemnestra mit einer neuen Meldung des Seher Kalchas: nicht Ifigenia, sondern eine andere königliche Prinzessin des Blutes der Helena, nämlich die aus Lesbos mitgebrachte Prinzessin Elissena, sei als Opfer gedacht. Ifigenia und Achilles umarmen sich und schwören einander Liebe und Treue, ehe er nach Troja ziehen wird.
Letzte Änderung am 29. Mai 2016

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