Franz Schubert (1797-1828)
Szene aus Goethes Faust
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Szene aus Goethes Faust |
Entstehungszeit: | 1814 |
Opus: | D 126 |
Text:
Textdichter: | Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) |
Sprache: | deutsch und latein |
Liedtext: | Böser Geist: Wie anders, Gretchen, was dir's, Als du noch voll Unschuld Hier zum Altar trat'st, Aus dem vergriff'nen Büchelchen Gebete lalltest, Halb Kinderspiele, Halb Gott im Herzen! Gretchen! Wo steht dein Kopf? In deinem Herzen, welche Missethat? Bet'st du für deiner Mutter Seele, die durch dich zur langen, langen Pein hinüberschlief? Auf deiner Schwelle wessen Blut? Und unter deinem Herzen Regt sich's nicht quillend schon, Und ängstigt dich und sich Mit ahnungsvoller Gegenwart? Gretchen: Weh! Weh! Wär' ich der Gedanken los, Die mir herüber und hinüber gehen Wider mich! Chor: Dies irae, dies illa, Solvet saeclum in favilla, Böser Geist: Grimm faßt dich! Die Posaune tönt! Die Gräber beben! Und dein Herz, aus Aschenruh Zu Flammenqualen wieder aufgeschaffen, Bebt auf! Gretchen: Wär' ich hier weg! Mir ist als ob die Orgel mir Den Athem versetzte, Gesang mein Herz Im Tiefsten lös'te. Chor: Judex ergo cum sedebit, Quidquid latet adparebit, Nilinultum remanebit. Gretchen: Mir wird so eng! Die Mauernpfeiler befangen mich! Das Gewölbe drängt mich! - Luft! Böser Geist: Verbirg dich! Sünd' und Schande Bleibt nicht verborgen, Luft? Licht? Wehe dir! Chor: Quid sum miser tunc dicturus? Quem patronum rogaturus? Cum vix justus sit securus. Böser Geist: Ihr Antlitz wenden Verklärte von dir ab. Die Hände dir zu reichen, Schauert's den Reinen. Weh! Chor: Quid sum miser tunc dicturus? Quem patronum rogaturus? |
Letzte Änderung am 30. Dezember 2016