Franz Schubert (1797-1828)
An Schwager Kronos
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | An Schwager Kronos |
Entstehungszeit: | 1816 |
Opus: | op. 19 Nr. 1: An Schwager Kronos D 369 |
Text:
Textdichter: | Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832) |
Sprache: | deutsch |
Liedtext: | Spute dich, Kronos! Fort den rasselnden Trott! Bergab gleitet der Weg; Ekles Schwindeln zögert Mir vor die Stirne dein Zaudern. Frisch, holpert es gleich, Über Stock und Steine den Trott Rasch ins Leben hinein! Nun schon wieder Den eratmenden Schritt Mühsam berghinauf. Auf denn, nicht träge denn, Strebend und hoffend hinan! Weit, hoch, herrlich Rings den Blick ins Leben hinein, Vom Gebirg zum Gebirg Schwebet der ewige Geist, Ewigen Lebens ahndevoll. Seitwärts des Überdachs Schatten Zieht dich an Und ein Frischung verheißender Blick Auf der Schwelle des Mädchens da. Labe dich! - Mir auch, Mädchen, Diesen schäumenden Trank, Diesen frischen Gesundheitsblick! Ab denn, rascher hinab! Sieh, die Sonne sinkt! Eh sie sinkt, eh mich Greisen Ergreift im Moore Nebelduft, Entzahnte Kiefer schnattern Und das schlotternde Gebein, Trunken vom letzten Strahl Reiß mich, ein Feuermeer Mir im schäumenden Aug, Mich geblendeten Taumelnden In der Hölle nächtliches Tor. Töne, Schwager, ins Horn, Rassle den schallenden Trab, Dass der Orkus vernehme: wir kommen, Dass gleich an der Tür Der Wirt uns freundlich empfange. |
Letzte Änderung am 23. April 2005