Carlo Soliva (1791-1853)

Giulia e Sesto Pompeo

(Giulia und Sesto Pompeo)

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel: Giulia e Sesto Pompeo
Titel deutsch: Giulia und Sesto Pompeo
Titel englisch: Giulia and Sesto Pompeo
Titel französisch: Giulia et Sesto Pompeo
Entstehungszeit: 1818
Uraufführung: 1818 an der Mailänder Scala
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 125 Minuten

Zur Oper:

Art: Oper in zwei Akten
Libretto: Benedetto Perotti
Sprache: italienisch
Ort: Rom und Umgebung
Zeit: nach der Ermordung Julius Cäsars (15. März 44 v. Chr)

Personen:

Ottavio: Octavian (der spätere Kaiser Augustus), römischer Feldherr, Triumvir und Ziehsohn Cäsars (Tenor)
Marc' Antonio: Marcus Antonius, römischer Feldherr und Triumvir (Tenor)
Sesto Pompeo: Sextus Pompeius Magnus Pius, römischer Feldherr (Mezzosopran)
Giulia: Pompeos Verlobte (Sopran)
Fulvia: Gattin Antonios (Sopran)
Aufido: Freund Pompeos und geheimer Feind der Triumvirn (Bass)
Weitere: ein Tribun, Liktoren, Soldaten der Triumviren, Soldates Pompeos und Gefolge von Giulia

Handlung:

1. Akt: Gaius Iulius Caesar ist tot - ermordet in den Iden des März. Ottavio und Marc' Antonio sind als Feldherren und Mitglieder des Zweiten Triumvirats entschlossen, die Attentäter mit ihren Soldaten zu verfolgen und den Tod ihres Cäsars zu rächen.

In Ottavios Pavillon in Hörweite des Heereslagers bereitet sich Marc' Antonio auf die Schlacht vor, in der sie die Rebellen und Mörder in ihrem eigenen Blut ertränken wollen. Ein Tribun betritt den Pavillon und berichtet Marc' Antonio, dass alle Verräter nun geächtet seinen, Sesto Pompeo aber aus Rom geflohen sei, um mit seinen Kindern in Pirene Zuflucht zu suchen.

Ottavio tritt auf und wird von seinen Liktoren umschmeichelt, die ihn als Augustus des Römischen Reiches feiern. Die ganze Welt ist Rom Untertan, und Zwist und Gewalt werden bald ein Ende haben. Doch Ottavios Herz ist betrübt, denn seine anbetungswürdige Giulia weist ihn ab. Als Marc' Antonio von den Neuigkeiten aus Rom erzählen will, berichtet Ottavio davon, dass seine Mannen bereits in den Bergen auf Sesto Pompeo warten und ihm Fallen stellen. Unterdessen habe er Giulia herbringen lassen. Und obwohl sie Sestos Verlobte sei, werde er sie noch heute heiraten!

Da nun alle Feinde Roms besiegt sind, bleibt nur noch die Festigung des Bündnisses. Die Verträge über die Aufteilung des Reiches werden unterschrieben, und Marc' Antonio erhält Ottavios Schwester Ottavia zur Frau. Marc' Antonio derzeitige Frau Fulvia wird nach Apulien in die Verbannung geschickt, weil die aufrührerische Reden geschwungen hat.

Szenenwechsel: Strand am Meer, umgeben von steilen Felsen

Ein Schiff wird von den Wellen an Land gespült, und Sesto Pompeo und seine Soldaten gehen an Land. Rache für die Entführung seiner geliebten Giulia tobt in Pompeos Brust. Pompeo gibt Order, dass Schiff zwischen den Felsen zu verstecken und abzuwarten. Er selbst bezieht Stellung zwischen den Felsen, so dass er das Lager und Giulias Zelt beobachten kann.

Giulia weilt mit ihrem Gefolge vor dem Zelt und ist zu Tode betrübt. Unglück und Schrecken bedeutet die Trennung von ihrem Geliebten, und nur der Tod bleibt für sie. Sesto, Sesto wo bist Du? Da ist er! Kaum sind ihre traurigen Worte verhallt, erscheint Sesto Pompeo und nimmt seine Giulia in die Arme. Er ist gekommen, die Tyrannen Roms zu töten und Giulia zu befreien. Doch die Zeit ist noch nicht gekommen, sie müssen warten, bis es Nacht wird.

Szenenwechsel: Ottavios Pavillon

Ottavio ruft nach Aufido. Dieser berichtet von der Traurigkeit Giulias, und Ottavio schickt ihn zu Giulia, damit er ihr sein Kommen ankündigen kann. Beim Gehen erblickt Aufido Fulvia. Beide geben sich einander als Verschwörer zu erkennen und hoffen auf die kommende Nacht, in der Rom von der Knechtschaft der Triumvirn befreit sein wird!

Szenenwechsel: Der Strand und Giulias Zelt

Pompeo ist als einfacher Soldat gekleidet und trifft Giulia vor dem Zelt an. Sie ist besorgt um Aufido. Da tritt plötzlich Fulvia auf, die sich sogleich als Freundin zu erkennen gibt. Gemeinsam schwören die drei Rache an Ottavio und Marc' Antonio. Aufido tritt auf und berichtet von der bevorstehenden Ankunft Ottavios. Sesto versteckt sich zwischen den Felsen.

Ottavio tritt auf und prophezeit Giulia, an seiner Seite über die Welt zu herrschen. Keine Sklavin ist sie, sondern Herrscherin. Seine Liebe gesteht er ihr, sein ganzes Schicksal hängt an ihrem Antlitz. Fulvia und Aufido können Sesto Pompeo gerade noch zurückhalten, als dieser sich wutentbrannt auf Ottavio stürzen will. Marc' Antonio eilt herbei und erzählt von einer Schlacht, in der Sesto Pompeo angeblich getötet worden sei. Noch heute werde der Kopf des Feindes gebracht! Ottavio und Marc' Antonio gehen ab.

Sesto Pompeo - putzmunter und nicht eben tot -, Giulia, Fulvia, Aufido und die Soldaten schwören, dass die kommende Nacht die Nacht der Entscheidung werde. Entweder Sieg oder Tod!
2. Akt: Aufido und einige Soldaten schleichen durch die dunkle Nacht. Im Hintergrund sind die Zelte von Ottavios Heer zu sehen, beleuchtet mit Fackeln. Die werden üblicherweise vor dem Schlafengehen gelöscht, und das ist der Moment des Angriffs. Sesto Pompeo und Fulvia schaukeln sich gegenseitig in Blutrausch, um den geplanten Mord an Ottavio durchführen zu können.

Giulia wird unterdessen von Bildern geplagt, in denen ihr geliebter Sesto getötet wird. Ihre leisen und verzweifelten Rufe nach Sesto werden erhört. Er eilt herbei und verkündet die Befreiung Roms: Ottavio ist tot, er fiel und ertrank in seinem Blut! Doch was ist das? Die Fackeln im Lager werden wieder entfacht, und Waffenlärm erfüllt die Nacht. Ottavio lebt! Doch wessen Blut klebt am Schwerte Sestos? - Es ist das Blut seines treuen Freundes Aufido, den er im Dunkeln mit Ottavio verwechselt hat.

Ottavio, seine Liktoren und Soldaten treten auf und treffen auf Giulia und Sesto. Dieser gibt sich zu erkennen, und Ottavio lässt ihn in Ketten legen. Marc' Antonio lässt Fulvia verhaften, sein schuldiges und verräterisches Weib.

Szenenwechsel: Ottavios Pavillon

Ottavio ist betrübt, weil er um sein Leben bangt. Jeder Arm kann eine Mordwaffe gegen ihn führen. Und Giulia erwidert seine Liebe auch jetzt noch nicht, nein, jetzt hasst sie ihn. Giulia wird hereingeführt, und Ottavio kann nicht anders als ihr zu verzeihen. Er stellt sie vor die Wahl: Heiratet sie ihn, wird Sesto leben, heiratet sie ihn nicht, wird Sesto sterben. Giulia entscheidet sich für Sesto und für den Tod.

Szenenwechsel: Waldstück mit Meeresblick

Marc' Antonio, Ottavio und seine Soldaten sind versammelt, um das Urteil über Sesto Pompeo zu fällen. Marc' Antonio legt das Schicksal des Schuldigen in Ottavios Hände. Als Richter und gesetzestreuer Römer würde dieser Sesto zum Tode verurteilen, doch als Sohn Cäsars vergibt er ihm! Giulia und Sesto haben einander wieder - und ihre Freiheit.

Es lebe Augustus!
Mit seinem großen Namen wird ewig vom höchsten Thron auch seine Tugend strahlen.
Letzte Änderung am 16. Dezember 2006
Beitrag von Markus Hillenbrand

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