Jan Stefani (1747-1829)

Cud mniemany, czyli Krakowiacy i Górale

(Die Krakowiter und die Bergbauern)

Allgemeine Angaben zum Singspiel:

Titel: Cud mniemany, czyli Krakowiacy i Górale
Titel deutsch: Die Krakowiter und die Bergbauern
Titel englisch: The Miracle or The Cracovians and The Highlanders
Entstehungszeit: 1794
Uraufführung: 1. März 1794 in Warschau (Nationaltheater)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 100 Minuten

Zum Singspiel:

Art: Singspiel in vier Akten
Libretto: Wojciech Bogusławski
Sprache: polnisch
Ort: in dem Dorf Mogila, eine Meile von Krakau entfernt

Personen:

Bartlomiej  / Bartholomäus: ein Müller
Dorota / Dorothea: seine zweite Frau
Basia: Tochter des Müllers aus erster Ehe
Wawrzynice / Lawrence: Fahrer
Stach: sein Sohn, Freund Basias
Jonek: Freund Stachs
Pawel / Paul und Zóska / Sophie: Braut und Bräutigam
Bryndas: Verlobter von Basia
Morgal und Swistos: Trauzeugen
Bardos: ein armer Student aus Krakau
Weitere: Miechodmuch (ein Organist), Kwicolap, Stara Baba, Pastuch, Dorfbewohner, Schäfer und Musikanten und weitere

Beschreibung:

Es hat sich eingebürgert, den Beginn der polnischen Oper mit „Halka“, einem Beziehungsdrama zwischen einem Gutsherrn und einem Bauernmädchen von Stanisław Moniuszko (1819-72) anzusetzen. Aber in Wirklichkeit reichen die Anfänge etwas weiter zurück. Der polnische König Stanislaus II. August Poniatowski hatte den Tschechen Jan Stefani für sich begeistern können und diesen veranlasst, ein Singspiel in polnischer Sprache zu verfassen, welches auch in heutiger Zeit noch Anklang findet. Im Jahr 1795 wurde der Komponist sogar zum Kapellmeister an der Warschauer Oper ernannt.

Das Werk, welches ihn in die heutige Zeit hinüber rettete, ist der Folklore stark verhaftet. Die Kostüme bestehen aus bunten Gewändern und bauschigen Hosen mit bunten Litzen und erinnern an Smetanas „Die verkaufte Braut“. Es wird geheiratet und fleißig Krakowiak getanzt, denn die witzig-turbulente Handlung spielt in einem Dorf in der Nähe von Krakau und behandelt Konfliktsituationen zwischen Bergbauern und Flachländern.

Die Müllerstochter Basia hat ihr Herz dem Dorfburschen Stach geschenkt und gerät mit dieser Wahl in Opposition zu ihrer Stiefmutter Dorota, die eine Verbindung zu dem Bergbauern Bryndas favorisiert. Die beiden unterschiedlichen Gesellschaftsschichten geraten sich in die Haare und bedrohen sich mit Harke und Mistgabel. Neben ausgelassenen Gesängen werden Dialoge gesprochen oder geschrien. Die große Klappe führt Jontek, aber wenn er zum Krakowiak seine einschmeichelnde Tenorstimme einsetzt, glätten sich die überschwappenden Temperamente schnell wieder. Schließlich ist das Leben keine ernste Angelegenheit, sondern basiert auf lustigem Beisammensein. Bardos, ein armer Student aus Prag, liefert seine ausgefallenen Beiträge und nimmt Millöckers Bettelstudent vorweg.

„Krakowiacy i Górale“ wurde im Laufe der Zeit in Polen mehr als 200 mal aufgeführt.
Letzte Änderung am 19. Juni 2011
Beitrag von Engelbert Hellen

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