CD-Tipps zu 'Erkki-Sven Tüür (geb. 1959)'

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Canticum Canticorum Caritatis (Alpha, DDD, 2022)

"Neben Arvo Pärt (Jg. 1935) zählt der 1959 geborene Erkki-Sven Tüür zu den bekanntesten estnischen Gegenwartskomponisten. Beide haben auf je eigene Weise den „Sound“ ihres Heimatlandes oder doch zumindest das, was wir heute darunter verstehen, auf entscheidende Weise mitgeprägt. Während Pärt für seinen von harmonischen Dreiklängen dominierten „Tintinnabuli“-Stil berühmt wurde, entwickelte sich die Tonsprache Tüürs in eine, wenn auch nie wirklich atonale, aber doch herbere und kantigere Richtung. Auch nimmt die Chormusik in Tüürs Schaffen nicht einen so zentralen Platz ein, wie im Oeuvre seines Landsmanns. Das heißt aber wahrlich nicht, dass die Werke, die er für die menschliche Stimme geschrieben hat, weniger ambitioniert sind. Das vorliegende Album, auf dem fünf seiner wichtigsten Kompositionen für Chor a cappella versammelt sind, beweist das auf eine eindrückliche Weise. Das früheste Werk des Albums, „Rändaja õhtulaul” (Wanderers Nachtlied, 2001) auf ein Gedicht des estnischen Autors Ernst Enno (1875–1934), verbeugt sich sogar ganz explizit vor Pärt und dessen Tintinnabuli-Stil, setzt dabei aber bereits hörbar eigene Akzente. Die hier noch zur Anwendung kommende Technik, Vokalstimmen als quasi-instrumentelle Begleitung einzusetzen, hat Tüür in seinen späteren Werken nicht mehr verwendet. Die naturmystische Poesie des buchstäblich ausufernden Gedichts fängt die Musik kongenial ein. Zu einem modernen Urbild der Gattung „Missa brevis“ gerät Tüürs gleichnamiges Werk aus dem Jahr 2013. Wort und Stimme gehen hier eine derart intensive Beziehung miteinander ein, dass man sich an Johann Sebastian Bach – einem erklärten Vorbild Tüürs – und dessen klangliche „Exegese“ literarischer Vorlagen erinnert fühlt. Zum Höhepunkt des Albums gerät das Titelstück „Canticum Canticorum Caritatis“ (2020), das Tüür dem – auch hier agierenden – Collegium Musicale Chamber Choir und seinem Leiter Endrik Üksvärav gewidmet hat. Textgrundlage dieses hoch suggestiven Werk ist der Erste Brief an die Korinther des Apostels Paulus, in welchem dieser das Wesen der Liebe erläutert. „Triglosson Trishagion“ (2008) zieht seine spirituelle Kraft aus der orthodoxen Tradition und „Omnia Mutandur“ (2020) ist eine musikalische Reflexion über die Unbeständigkeit des Lebens. Das estnische Gesangs-Ensemble, das sich ganz explizit auch als Botschafter der Musik seiner Heimat versteht, ist in Tüürs Werke so spürbar „zuhause“, dass keine Wünsche offenbleiben." (Chorzeit, Burkhard Schäfer)

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Gesualdo (ECM, DDD, 2014)

»Entstanden ist ein hübsches ›Konzept-Album‹, dessen einzelne Bestandteile eng miteinander verwoben sind ...« (FonoForum, November 2015)

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Klarinettenkonzert "Peregrinus Ecstaticus" (Ondine, DDD, 2016)

»Dies ist Musik, die einfach unter die Haut geht, die auf den Hörer mit ihrem klanglichen Sog unmittelbar wirkt ...« (Fono Forum, Mai 2017)

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Requiem (1994) (ECM, DDD, 1994/1995)

FonoForum 6/96: »Die Aufnahme ist von ungeheurer Intensität. Solange es solche Chöre im Baltikum gibt, muß man sich nicht wundern, daß auch die dortigen Komponisten über eine Ursprünglichkeit und Kraft verfügen, die in saturierteren Gesellschaften selten geworden sind.«

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Letzte Änderung am 12. September 2025