Unbekannter Komponist
Golestan ou Le Jardin des Roses
(Golestan oder Der Rosengarten)
Allgemeine Angaben zum Ballett:
Titel: | Golestan ou Le Jardin des Roses |
Titel : | Golestan oder Der Rosengarten |
Titel : | Golestan or The Rose Garden |
Entstehungszeit: | 1973 |
Uraufführung: | 30. August 1973 in Persepolis Anlass: Persepolis Festival Choreographie: Maurice Béjart Kostüme: Joëlle Roustan, Roger Bernard Ausführende: Jorge Donn, Suzanne Farrell, Alain Louafi und das Ballet du XXe Siècle |
Besetzung: | Orchester |
Zum Ballett:
Art: | Ballett in zwei Teilen |
Libretto: | Moscharref od-Din Abdullah (Saadi) |
Handlung:
In der orientalischen Mystik und Dichtkunst nimmt die Rose einen besonderen Platz ein. Sie wird in ihrem Duft und ihrer Schönheit nicht nur physisch wahrgenommen, sondern ihr wohnt eine starke metaphysische Kraft inne, die den Geist in Entzücken und wonnigen Taumel versetzt. Mit den Mitteln des westlichen Ausdruckstanzes an der Folklore vorbei wird zu klassischer iranischer Musik ein islamisches Thema interpretiert.
Erster Teil:
In dem Ballett begegnen wir in der Wüste einem Mann mit Wanderstab und braunem Gewand, der auf eine Gruppe von Pilgern trifft. In ihren weißen Gewändern muten diese wie Gestalten aus einer jenseitigen Welt an. Zunächst schreiten sie gelassen wie in einer Prozession, um ein Fest religiösen und kriegerischen Inhalts vorzubereiten. Zu traditioneller iranischer Musik wirbeln die athletischen Körper durch die Luft, vollführen wilde Sprünge und schwingen ihre Krummschwerter. Sie geraten in Ekstase und in einer Vision öffnet sich dem Wanderer und den zwölf Erwählten der Rosengarten.
Zweiter Teil:
Zu den Freuden des Paradieses gehören nach islamischer Vorstellung schöne Frauen. In smaragdgrünen Schleiern vollziehen Rosenmädchen ihr tänzerisches Ritual und vermitteln den Männern die Vorstellung überirdischer Wonnen im Zeichen der mystischen Rose. Das Bild der tanzenden Mädchen entschwindet schemenhaft im Nichts und sie lassen die Männer in Betrachtung versunken zurück. Schließlich löst sich auch diese Vision sich in Nebel auf. Der Wanderer ist mit sich allein und hält einen Spiegel in der Hand, in dem er sich betrachtet. In Gedanken verloren sinnt er über die Bedeutung des Erlebten nach und versucht, ein neues Bild vom Sinn seiner Existenz zu gewinnen.
Beitrag von Engelbert Hellen