Giuseppe Verdi (1813-1901)

Simon Boccanegra

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel: Simon Boccanegra
Entstehungszeit: 1857, rev. 18xx
Uraufführung: 12. März 1857 im Teotro La Fenice in Venedig
Spieldauer: ca. 140 Minuten
Zusatzinformationen: Bildergalerie
Libretto

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Simon Boccanegra (Naxos, ADD/m, 1957)
Giuseppe Verdi (1813-1901)

T. Voigt in FonoForum 12/90:"Mit Gobbi hörtman den zweifellos größten Gestalter der Titelrolle auf Schallplatte, Boris Christoffist die Inkarnation des Fiesco. Mit Autorität und Sorgfalt setzt sich Gabriele Santinifür das Werk ein, das damals noch sehr wenig bekannt war. Klangbild:Klares, etwasschmales Mono."

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Simon Boccanegra (Warner, 2010)
Giuseppe Verdi (1813-1901)

FonoForum 03/11: "Das Hauptereignis ist Placido Domingoin der Bariton-Titelrolle. Der hört sich zwar immer anwie ein tief singender Tenor, ist aber von eineranrührenden Ehrlichkeit, Größe und väterlichen Güte - undfügt so seiner immensen Rollengalerie nicht dieunwichtigste hinzu. Eine Überraschung ist die Poplavskayaals Amelia: Ihr herbes Timbre bringt eine interessanteSoprannote, und die immer noch nicht leicht ansprechendeHöhe gibt der Figur Dringlichkeit und Spannung."

Zur Oper:

Art: Melodramma in un prologo e tre atti
Libretto: Francesco Maria Piave und Arrigo Boito
Sprache: italienisch
Ort: Genua
Zeit: Der Prolog spielt im Jahre 1339, die Oper selbst 25 Jahre später

Personen:

Simon Boccanegra: Erster Doge von Genua
Maria Boccanegra: seine Tochter, unter dem Namen Amelia Grimaldi
Jacopo Fiesco: Edelmann aus Genua, unter dem Namen Andrea
Gabriele Adorno: Edelmann aus Genua
Paolo Albiani: Bevorzugter Höfling des Dogen
Pietro: Ein anderer Höfling
Weitere: Hauptmann der Armbrustschützen, Magd Amelias

Handlung:

Prolog: Paolo und Pietro beschließen, durch ihren Einfluss beim Volk den Korsaren Simon Boccanegra, einen Mann des Volkes, zum neuen Dogen wählen zu lassen. Simon stimmt schließlich zu, weil er hofft, dann Maria, Fiescos Tochter, wiederzusehen und endlich heiraten zu können. Der adelsstolze Patrizier Fiesco weigert sich nämlich, seine Tochter einem Plebejer zur Frau zu geben, selbst als sie ein Kind von ihm erwartete. Er ließ Maria einsperren, sie ist vor kurzem gestorben. Fiesco ist nicht bereit, unter der Herrschaft der Plebejer zu leben und will ins Exil gehen. Er trifft vor seinem Palast auf Simon und verschweigt ihm den Tod seiner Tochter, ist aber zur Aussöhnung geneigt, wenn Simon ihm seine kleine Tochter zur Erziehung übergebe. Diesen Wunsch kann Simon nicht erfüllen, weil sein Kind entführt worden ist. Die Männer scheiden unversöhnt. Der in Fiescos Palast eindringende Simon findet zu seinem Entsetzen Marias aufgebahrte Leiche. Das Volk begrüßt Simon jubelnd als neuen Dogen, der erschüttert aus dem Palast kommt.
1. Akt: Fünfundzwanzig Jahre sind vergangen, Simon ist immer noch Doge. Amella erwartet im Garten des Hauses Grimaldl ihren Geliebten Gabriele Adorno. Weil der Doge sie mit seinem Kanzler Paolo verheiraten will, verspricht der geheimnisvolle Pater Andrea, den Amelia wie einen Vater liebt, sie sofort mit Gabriele zu vereinen. Unter dem Namen Pater Andrea verbirgt sich Fiesco, der Gabriele mitteilt, dass Amelia ein Kind des Volkes ist, das von der Gräfin Grimaldi an Kindes Statt aufgenommen wurde. Als der Doge erscheint und für Paolo wirbt, findet er in Amelia seine Tochter Maria wieder, die ein Amulett ihrer Mutter bei sich trägt, das dem seinen vollständig gleicht. Der Doge weist Paolos Werbung schroff ab. Dieser schwört Rache und will Maria entführen lassen.
Der Senat unter Vorsitz des Dogen tagt und beschließt nach Boccanegras eindringlichem Appell, mit Venedig Frieden zu halten. Da dringt eine erregte Volksmenge in den Saal und verlangt Sühne für Lorenzos Tod, der von Gabriele bei Amelias Befreiung getötet wurde. Dieser glaubt, dass der Doge seine Braut entführen ließ. Amelia kann den Dogen rechtfertigen, der von Gabriele angegriffen wird, und erklärt, dass sich der Anstifter der Tat noch im Saal befindet. Plebejer und Patrizier beschuldigen sich gegenseitig. Der Doge stellt die Ruhe wieder her und fordert Paolo, in dem er den Übeltäter vermutet, auf, den Schuldigen zu verfluchen.
2. Akt: Paolo hat Boccanegra Rache geschworen und berät sich im Dogenpalst mit Pietro. Dieser entfernt sich, um Gabriele und Fiesco, die zur Klärung der Vorgänge festgehalten worden sind, aus dem Gefängnis zu holen. Inzwischen schüttet Paolo Gift in den Becher des Dogen. Dann versucht er, Fiesco und Adorno zum Aufstand und Mord an Simon zu überreden. Fiesco lehnt ab, Gabriele erklärt sich bereit, den vermeintlichen Nebenbuhler zu töten. Der Doge betritt den Raum, trinkt erschöpft aus seinem Becher und schläft ein. Gabriele versucht, Simon zu erdolchen, wird jedoch von Amelia daran gehindert und erfährt, dass Simon der Vater seiner Braut ist. Er bittet um Verzeihung und hilft, den beginnenden Aufstand der Patrizier niederzuschlagen.
3. Akt: Die Aufständischen sind besiegt worden. Fiesco begegnet Paolo, der auf der Seite der Rebellen mitgekämpft hat und gesteht, dass Simon von ihm vergiftet wurde. Der Verräter wird zum Tode geführt. Der kranke Doge erlebt, dass Amelia und Gabriele getraut werden. Dann teilt ihm Fiesco mit, dass Paolo ihn vergiftet hat. Simon und Fiesco, der erfährt, dass Amelia seine verschwundene Enkelin ist, versöhnen sich. Der Doge stirbt, nachdem er Amelia und Gabriele, den er zum Nachfolger bestimmt, gesegnet hat.

Beschreibung:

Simon Boccanegra markiert einen entscheidenden Schritt auf Verdis Weg zum musikalischen Drama. Arienformen werden aus dramaturgischen Gründen aufgebrochen, das Arioso als musikalisch angereichertes Rezitativ wird zum Zentrum des musikalischen Ausdrucks, gerade in der Partie des Boccanegra, für den Verdi bezeichnenderweise keine einzige Soloarie geschrieben hat. Gleichzeitig gelingt Verdi mit der musikalischen Schilderung des ligurischen Meeres, in dessen Anblick die Protagonisten seiner Oper immer Trost zu finden scheinen, "eins der größten Beispiele von Landschaftsmalerei oder Naturlaut, die man in der Geschichte der Oper finden kann." [Luigi Dallapiccola]

24 Jahre nach der Uraufführung seiner Oper im Jahre 1857 machte sich Verdi mit dem Librettisten und Komponisten Arrigo Boito an eine Überarbeitung des Boccanegra, die der Titelfigur nun doch ein kurzes, aber kraftvolles Solo am Ende des 1. Akts beschert, das in eines der eindrucksvollsten Concertati der gesamten Verdi-Literatur mündet: "Plebe! Patrizi! Popolo!" – "Plebejer! Patrizier! Volk!" Boccanegras verzweifelter Schrei nach Frieden – die Bitte eines verzweifelten Vaters nach Eintracht unter entzweiten Geschwistern.
Letzte Änderung am 17. August 2004

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