Fred Raymond (1900-1954)

Maske in Blau

Allgemeine Angaben zur Operette:

Titel: Maske in Blau
Titel englisch: Mask in Blue
Entstehungszeit: 1937
Uraufführung: 27. September 1937 in Berlin (Metropol-Theater)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Erstdruck: Berlin: Bennefeld, 1937
Verlag: Berlin: Bennefeld, 1968

Zur Operette:

Art: Große Operette in sechs Bildern
Libretto: Heinz Hentschke nach Günther Schwenn
Sprache: deutsch
Ort: San Remo und in Argentinien

Personen:

Armando Cellini: ein Maler
Franz Kilian: sein Freund
Seppl Fraunhofer: sein Bekannter
Juliska Varady: Fraunhofers Freundin
Evelyne Valera: eine Plantagenbesitzerin
Gonzala: ihr Gutsverwalter
Weitere: Pedro dal Vegas, Marchese Cavalotti, Festgäste und weitere

Handlung:

IN SAN REMO

1. Bild:

Armando Cellini, der berühmte Maler, wurde gekrönt. Vom Parlament? - Nein, von der Akademie der schönen Künste. - Ja, er selbst? - Nein, sein Bild! - Welches Bild? - „Maske in Blau“. Der Erfolg muss gefeiert werden. Zur Vernissage sind auch seine Freunde, Franz Kilian und Seppl Fraunhofer zur Stelle. Der Letztgenannte hat Fräulein Juliska im Schlepptau, die ganz versessen darauf ist, vom Seppl geheiratet zu werden. Welche Bewandtnis hat es mit dem Bild? Armando weiß überhaupt nicht, wer die Frau eigentlich ist, die er porträtiert hat. Die ganze Nacht hat sie ihm Modell gesessen, aber die Maske hat sie nicht abgenommen, erklärt er den Freunden. Jedoch hat sie ihm ein Versprechen zurückgelassen. Nach einem Jahr werde sie wiederkommen und sich ihm zu erkennen geben. Welch seltsame Gepflogenheit! Er gab ihr als Pfand einen kostbaren Ring aus dem Familienschatz, den sie zur gegebenen Zeit vorweisen soll, damit keine falsche Person ihren Platz einnehmen kann. Jetzt wartet er sehnsüchtig, dass sie kommt, denn die Frist ist um.

SZENENWECHSEL

Im Grandhotel von San Remo ist eine kleine Delegation aus Argentinien eingetroffen. Es ist die wohlhabende Evelyne Valera, die Besitzerin einer schmucken Hazienda, mit ihrem Gutsverwalter Gonzala. Der Majordomos - so die argentinische Bezeichnung für diesen Berufsstand - erfährt durch Kilian, dem Freund des Malers, von dem interessanten Gerücht, welches dem Bild anhaftet. Evelyne erhält davon Kenntnis durch ihren Majordomos, freut sich und kichert, denn sie ist in Wahrheit die „Maske in Blau“. Wie versprochen wird sie ihn am Abend in seinem Atelier besuchen und das Geheimnis lüften.

2. Bild:

Zum Haushalt Evelynes gehört noch ein finsterer Herr, der sich begründete Hoffnungen auf die hübsche und reiche Plantagenbesitzerin macht. Pedro dal Vegas verlässt vorzeitig das Narzissenfest und nutzt den zeitlichen Vorsprung, um den Maler zu bewegen, ihm das besagte Bild zu verkaufen. Doch dieser erfüllt seinen Wunsch nicht, weil es für ihn selbst einen unschätzbaren Wert darstellt. Am späten Abend findet sich Evelyne zum Rendezvous im Atelier des Malers ein. Sie lüftet ihr Geheimnis und beiden lacht nun das Glück. Das unvermeidliche Liebesduett rückt der Librettist an diese Stelle.

3. Bild:

Die Freunde planen, für Armando die Verlobung auszurichten, um ihn damit zu überraschen. Der Marchese Cavalotti stellt seinen Festsaal zur Verfügung. Alles gut und schön, aber wo bleibt der Schurke in dieser Komödie? Pedro lässt sich nicht so einfach abschütteln. Er teilt Armando kurzerhand seine ernsten Absichten mit, zumal er die älteren Rechte auf die Dame habe. Der Maler möge sich doch bitte von ihr fernhalten. Dem Intriganten war es gelungen, Evelyne den wertvollen Ring aus ihrer Handtasche zu entwenden. Glaubwürdigkeit vortäuschend, gibt er Armando den Ring mit der Bemerkung, dass Evelyne an einer Verbindung mit einem leichtsinnigen Künstler kein Interesse habe. Obwohl von Gonzala vorgewarnt, geht Armando dem verschlagenen Pedro auf den Leim und räumt das Feld. Wütend wirft er sein Champagnerglas gegen die Wand und stimmt nun den großen Knaller aus der Operette an: „Schau einer schönen Frau nicht zu tief in die Augen, denn was ihr Mund verspricht, das hält sie nicht. Sie schaut den nächsten Mann genau so zärtlich an...“ Die Freunde geben die Verlobung bekannt, doch Armando korrigiert, dass sie einem Irrtum unterlegen sind. Bei ihm haben keine ernsten Absichten vorgelegen - für ihn sei die Bekanntschaft mit der Dame aus Argentinien nur ein kleines Abenteuer gewesen. Evelyne erlebt den gleichen Abrutsch der Gefühle und ist über den plötzlichen Sinneswandel des Geliebten bestürzt. Sie sucht nach ihrer verlorenen Handtasche, findet den Ring nicht mehr vor und reimt sich einen möglichen Sachverhalt zusammen. Doch für ein klärendes Gespräch ist es zu spät - der Abreisetermin ist schon festgelegt.

IN ARGENTINIEN

4. Bild:

Beiden lässt der Verlust ihres verlorenen Liebesglücks keine Ruhe. Die Freunde helfen! Kilian nimmt Kontakt zum Majordomos auf und rekonstruiert den wahren Sachverhalt. Pedro unternimmt Anstrengungen, Evelyne auf seine Seite zu zwingen, doch die Spröde kann ihren Maler nicht vergessen. Entfernungen bedeuten nichts, wenn die Liebe rebellisch wird. Geschwind sind Armando und Kilian am Rio Negro, um sich mit Gonzala in der Provinzhauptstadt zu treffen. Gonzala warnt beide vor Pedro, denn Pedro ist verschlagen und gefährlich.

5. Bild:

Pedro hat ein Telegramm abgefangen und weiß nun, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Fremden auf der Hazienda eintreffen. Ein Gaucho hatte jedoch beobachtet, wie Pedro das Telegramm des Postboten an sich genommen hatte und unterrichtet den Majordomos. Die rivalisierenden Gruppen treffen unterwegs aufeinander, denn Armando ist besorgt, dass die Verlobung mit dem Argentinier stattfinden könnte, bevor er zur Stelle ist. Mit gewetzten Schnäbeln geraten die beiden Gockel aufeinander und der Maler, von seinen Freunden angefeuert, verdeutlicht dem Nebenbuhler, dass er nicht nur den Pinsel, sondern auch die Fäuste schwingen kann.

6. Bild:

Zur Hochzeit war schon alles vorbereitet, doch nun kommt ein anderer Freier und setzt sich an die Tafel. Den Gauchos ist es egal. Sie stehen auf der Seite ihrer Herrin. Womit keiner gerechnet hat: Es gibt eine Doppelhochzeit, denn Juliska hat ihren Seppl endlich herumgekriegt.

Letzte Änderung am 8. Mai 2011
Beitrag von Engelbert Hellen

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