Heinrich Schütz (1585-1672)
In meinem Herzen hab ich mir
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | In meinem Herzen hab ich mir |
Untertitel: | Becker-Psalm 39 |
Entstehungszeit: | 1627, rev. 1660 |
Besetzung: | SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib. |
Erstdruck: | Dresden: Gottfried Seyffert, 1661 |
Opus: | op. 14 Nr. 39: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei... SWV 136: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 39 In meinem Herzen hab ich mir |
Text:
Textdichter: | Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602) |
Sprache: | deutsch |
Text: | 1. In meinem Herzen hab ich mir Gesetzet für, Ich woll mein Zung bewahren, Und wollte zäumen meinen Mund, Zu aller Stund, Daß mir kein Wort entfahre, Welchs mir zur Sünd Gereichen künnt, Weil ich muß sehn In Flore stehn Für mir die gottlos Schare. 2. Ich bin verstummet ganz und still, Nach Gottes Wollt ich mein Herz gern lenken Und in mich fressen all mein Leid, Schweigen der Freud, Doch wenn ich dran gedenke, Mein Herz sich wendt, Im Leib entbrennt, Ich werd entzündt, Mein Zung tut Sünd, Ach Gott, wie tut michs kränken. 3. So lehr mich doch, du treuer Gott, Daß mir der Tod Das End einmal muß geben, Mir ist das Ziel gesetzet schon, Ich muß darvon Und meinen Geist aufgeben. Mein Tag han kaum Ein handbreit Raum, All Herrlichkeit Ist Eitelkeit, Wie nichts vor dir mein Leben. 4. Wie gar nichts sind all Menschenkind, Rasend und blind, In Sicherheit verderbet, Sie gehn daher eim Schemen gleich, Zu werden reich Ein jeder sich bewerbet, Rennt, läuft, kratzt, scharrt, Geizt, sorgt und spart, Hat doch kein Mut Bei großem Gut, Läßt's nnoch wohl lachende Erben. 5. Nun Herr, wes soll ich trösten mich? Ich hoff auf dich, Stell alls zu deiner Gnaden, Mach mich von meinen Sünden quitt, Verlaß mich nit, Sonst hab ich Spott zum Schaden. Ich schweig und leid, Vertrag und und meid, Und trau auf dich Ganz sicherlich, Durch dich wird nichts mißraten. 6. Wend ab deiner Hand Straf von mir, Sonst ich für dir Verschmacht von deinen Plagen., Wenn du die Sünder suchest heim Mit Straf und Pein, Wird ihre Schön durchnaget, Gleichwie die Mott Des Kleides Tod, Macht dein Gericht Alles zunicht, Gar nichts sind Menschen Tage. 7. Herr, hör mein Bitt, vernimm mein Gschrei, Schweig nicht dabei, Mein Tränen zähl mit Fleiße, Du weißt, Herr, daß ich dein Pilgrim Und Bürger bin, Nach meiner Väter Weise, Laß von mir ab, Daß ich mich lab An deinem Wort, Eh ich muß fort Und sein der Würmen Speise. |
Letzte Änderung am 1. Januar 2006