Heinrich Schütz (1585-1672)

Auf dich, Herr, trau ich allezeit

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Auf dich, Herr, trau ich allezeit
Untertitel: Becker-Psalm 71
Entstehungszeit: 1660
Besetzung: SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib.
Erstdruck: Dresden: Gottfried Seyffert, 1661
Opus: op. 14 Nr. 71: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei...
SWV 168: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 71 Auf dich, Herr, trau ich allezeit

Text:

Textdichter: Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602)
Sprache: deutsch
Text: 1. Auf dich, Herr, trau ich alle Zeit,
Laß mich zu Schand nicht werden,
Rett mich durch dein Gerechtigkeit,
Hilf mir aus Not und Gfährden,
Dein gnädig Ohr neig her zu mir,
Du starker Gott gepreiset,
Hülf beweise,
Daß ich stets flieh zu dir
Und mich nichts von dir reiße.

2. Dein Hülf mir zugesaget hast,
Mein Fels, mein Burg in Nöten,
Die Gottlosen lan mir kein Rast,
Aus ihrer Hand mich rette,
Hilf mir von der Tyrannen Hauf,
Mein Zuversicht und Stärke,
Mein Bitt merke,
Herr, Herr, von Jugend auf
Erhaltn mich deine Werke.

3. Von Mutterleib verlaß ich mich
Auf dich, mein Gott und Herren,
Denn du brachtst mich ans Tagelicht,
Da ich sollt geborn werden,
Mein Ruhm auf dich ist ganz gericht,
Viel Leut eim Wunderzeichen
Mich vergleichen,
Du bist mein Zuversicht,
Mein Stärk, von mir nicht weiche.

4. Laß meinen Mund deins Ruhms voll sein,
Daß ich dich täglich preise,
Verwirf mich nicht im Alter mein,
Wenn ich nun werd zum Greise
Und nehm an meinen Kräften ab,
Dein Güt nicht von mir wende,
Selig enden
Hilf mir durch deine Gnad,
Es steht in deinen Händen.

5. Mein Feinde reden wider mich
Und laurn auf meine Seele,
Zusammen sie beraten sich,
Wie sie mich wollen quälen,
Man spricht: Gott hab vergessen mein,
Sie wollen mich erjagen
Und wohl plagen,
Kein Retter wird da sein,
Dem er sein Not könnt klagen.

6. Mein Gott, sei du von mir nicht fern,
Zu helfen dich nicht säume,
Sie müssen all zu Schanden werdn
Und umkommen gemeine,
Die meiner Seel beweisen Tück,
Ach daß ihn'n werd zu Lohne
Schand mit Hohne,
Sie suchen mein Unglück,
Des Frommen sie nicht schonen.

7. Drauf will ich hoffen immerdar
Und dein Lob stets vermehren
Und will verkündgen offenbar
Die Grechtigkeit meins Herren,
Wie er aus lauter Gnad und Gunst
Unzählig viel tut geben,
Gnad und Leben,
Ohn all Verdienst umsonst,
Darnach wir sollen streben.

8. Ich geh in großer Kraft herein
Des Herren aller Herren,
Seine Gerechtigkeit allein
Preis ich von Herzen gerne.
Gott, du hast mich allzeit gelehrt,
Was ich in meinen Jahren
Hab erfahren,
Dein Wunder hoch vermehrt
Zu rühmen ich nicht spare.

9. Verlaß mich nicht, mein treuer Gott,
In meinem Alter schwere,
Auf daß ich dein Recht und Gebot
Auch die Nachkommen lehre,
Damit deins Armes Kraft und Stärk
Stets mög werden verkündet
Kindeskindern,
Und rühmen deine Werk
All, die sich künftig finden.

10. Gott, deine Grechtigkeit ist hoch,
Du richtst aus große Sachen,
Wem will man dich vergleichen doch?
Was du willst, kannst du machen,
In viel und große Angst ich komm,
ber du hilfst aus Nöten,
Du kannst töten,
Machst lebend wiederum,
Aus der Erd wirst mich retten.

11. Du machst mich herrlich und sehr groß,
Dein Trost mich hoch erfreuet,
So dank ich auch ohn Unterlaß
Mit Saitenspiel der Treue,
Die ich empfind mein Leben lang,
Drum soll mein Harfe klingen,
Ich will singen
Dem heilgen Gott zu Dank,
Der mir hat lan gelingen.

12. Dir sing ich, Herr, mit fröhlichm Mund,
Auch meine Seel aus Kräften,
Und sag dir Dank von Herzensgrund,
Mein Zung ist auch geschäftig,
Tichtet von Deiner Grechtigkeit,
Die Feind müssen sich schämen,
Schmerz und Grämen
Besteh sie alle Zeit,
Die nach meim Unglück rennen.
Letzte Änderung am 1. Januar 2006

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