Heinrich Schütz (1585-1672)

Ach Herr, es ist der Heiden Heer

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Ach Herr, es ist der Heiden Heer
Untertitel: Becker-Psalm 79
Entstehungszeit: 1627, rev. 1660
Besetzung: SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib.
Erstdruck: Dresden: Gottfried Seyffert, 1661
Opus: op. 14 Nr. 79: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei...
SWV 176: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 79 Ach Herr, es ist der Heiden Heer

Text:

Textdichter: Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602)
Sprache: deutsch
Text: 1. Ach Herr, es ist der Heiden Heer
Gefallen in dein Erbe,
Sie haben es verwüstet sehr,
Deinen Tempel verderbet,
Es muß entheiligt öde stehn,
Die heilig Stadt Jerusalem
Zum Steinhaufen ist worden.

2. Den Vögeln geben sie zur Speis
Die Leichnam deiner Knechte,
Die Tier im Land fressen das Fleisch
Der Heilgen und Gerechten,
Sie haben Blut vergossen sehr
Wie Wasser um Jeruslem her,
Niemand war, der begrube.

3. Ein Schmach wir unsern Nachbarn sein
Und stehen nur zum Hohne,
Es spotten unser ingemein
All, die um uns her wohnen,
Wie lang willt du denn zürnen, Herr,
Und über uns den Eifer schwer
Wie Feuer brennen lassen?

4. Schütt auf die Heiden deinen Grimm,
Die dich, Herr Gott, nicht kennen
Und auf die Königreich herum,
Die deinen Namen schänden,
Sie haben dein Volk fast verzehrt
Und unser Land umher verheert,
Die Häuser sind verwüstet.

5. Gedenk nicht unsrer Missetat,
Auch nicht der Väter Sünde,
Erbarm dich unser bald in Gnad,
Wir sind worden fast dünne,
Herr, unser Helfer, treuer Gott,
Hilf uns aus dieser großen Not
Um deines Namens Ehre.

6. Errette uns, vergib die Sünd
Um deines Namens Willen,
Warum läßt du dies heidnisch Gsind
Seinen Mutwilln erfüllen?
Ach Gott, wie weh tut uns der Spott,
Daß man schreit: Wo ist nu ihr Gott,
Der ihnen hift aus Nöten?

7. Laß sie für unsern Augen sein
Ein Beispiel kündlich große,
Rach schreit das Blut der Knechte dein,
Welches sie han vergossen,
Der Gfangnen Seufzen dich erbarm
Und hilf durch deinen starken Arm,
Sonst sind wir all des Todes.

8. In ihrem Bosem siebenfalt
Den Nachbarn werd vergolten,
Die mit Schmach und Hohn mannigfalt
Dich, Herr, haben gescholten,
Des danken dir in Ewigkeit
Wir, dein Volk und Schaf deiner Weid,
Dein Ruhm wir allzeit preisen.
Letzte Änderung am 1. Januar 2006

Suche bei den Klassika-Partnern:
Benutzerdefinierte Suche
jpc Über 1,5 Mio. Produkte
CDs, DVDs und Bücher.
Go
Suchbegriffe:
In Partnerschaft mit Amazon.de