Heinrich Schütz (1585-1672)
Gott, schweig du nicht so ganz und gar
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Gott, schweig du nicht so ganz und gar |
Untertitel: | Becker-Psalm 83 |
Entstehungszeit: | 1627, rev. 1660 |
Besetzung: | SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib. |
Erstdruck: | Dresden: Gottfried Seyffert, 1661 |
Opus: | op. 14 Nr. 83: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei... SWV 180: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 83 Gott, schweig du nicht so ganz und gar |
Text:
Textdichter: | Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602) |
Sprache: | deutsch |
Text: | 1. Gott, schweig du nicht so ganz und gar In unser Gfahr, Sitz doch nicht immer stille, Wie lang willst du denn halten inn, Uns geben hin in unser Feinde Willen? Sie wüten fast widr dich mit Haß, Empören sich gewaltiglich, Mit List sie auf uns zielen. 2. Ihr Anschläg listig und geschwind Gerichtet sind Wider dein Volk und Gmeine, Zu würgen sie steht ihr Begehr, Sie schrein: Wohl her, Laßt sie ausrotten reine, Sie solln nicht sein Ein Volk und Gmein, Von dieser Erdn Vertilgt muß werdn Ihr Nam, wir sind's alleine. 3. Sie haben sich vereinigt all, In großer Zahl Verbündnis aufgerichtet, Edoms Hütten und Ismael, Moab ist Gsell, Hagariten mangln nichte, Tyrus, Ammon, Amalek schon, Assur, Gebal, Philister all Helfen Lots Kindern tichten. 4. Herr tu, wie zur Zeit Midian, Schlag sie vom Plan, Daß sie mit Schanden fliehen, Wie Sissera kam schändlich um, Und wie Jabin An dem Bach Kison bliebe, Wie du zuvor Schlugst bei Endor Die Feind zu Tod, Also wie Kot Auf Erden laß sie liegen. 5. Laß ihre Fürsten kommen um, Wie gschehn vorhin, Oreb und Seb ingleichen, Wie Zalmuna und Seba beid, Als sie im Streit Das Schwert Ged'ons erreichet, So mußt es gehn Ihrn Obersten, Die schrein zur Stund: Wir wolln zu Grund Die Häuser Gottes schleifen. 6. Durch einen Wirbel sie zerstäub Und schnell vertreib, Wie Stoppeln von dem Winde, Gleichwie Feur einen Wald verbrennt, Wenn so behend Ein Flamm die Berg anzündet, Durchs Wetter schwer Verfolg sie sehr, Schreck sie im Grimm Mit Ungestüm Von wegen ihrer Sünden. 7. Ihr Angesicht voll Schande mach, Damit sie doch Nach deinem Namen fragen, Sie müssen all erschrecken sehr Je mehr und mehr, Schand und Spott darvon tragen Und kommen um, Daß man erkenn Den Namen dein, Du bist allein Der Herr, der Allerhöchste. |
Letzte Änderung am 1. Januar 2006