Heinrich Schütz (1585-1672)

Wer sich des Höchsten Schirm vertraut

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Wer sich des Höchsten Schirm vertraut
Untertitel: Becker-Psalm 91
Entstehungszeit: 1627, rev. 1660
Besetzung: SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib.
Erstdruck: Dresden: Gottfried Seyffert, 1661
Opus: op. 14 Nr. 91: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei...
SWV 189: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 91 Wer sich des Höchsten Schirm vertraut

Text:

Textdichter: Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602)
Sprache: deutsch
Text: 1. Wer sich des Höchsten Schirm vertraut,
Sucht Schutz bei ihm in Nöten,
Der hat für Unglück wohl gebaut,
Gott kann und will ihn retten,
Getrost er zu dem Herren spricht,
Du bist mein Burg, mein Zuversicht,
Mein Gott, auf den ich hoffe.

2. Der höllisch Jäger mühet sich,
Stellt mir an allen Enden,
In seinem Strick zu fahen mich,
Die Gfahr mein Gott tut wenden.
Durch seine Treu und große Gnad
Tut mir sein Pestilenz nicht Schad,
Ob sie gleich grausam wütet.

3. Er deckt uns mit den Flügeln sein,
Läßt sein Gnad ob uns schweben,
Gleichwie ein Henn ihr Küchelein,
Bewahrt er unser Leben,
Sein Wahrheit, unser Schild und Schirm,
Schützt uns fürm hellischen Geschwirm,
Er hält, was er zusaget.

4. Befiehl dich Gott, so graut dir nicht
Des Nachts für böser Plage,
Hätt gleich Satan auf dich gericht
Sein Pfeil bei lichtem Tage,
Schleicht schon im Finstern Pest umher,
Verderbt im Mittag noch viel mehr,
Wird dich doch Gott behüten.

5. Und ob dir an der Seiten fiel
Ein Tausend oder mehre,
Zur Rechten dein zehnmal so viel,
Soll dichŽs doch nicht versehren,
Du wirst mit deinen Augen sehn
Dein Lust, wie Gottes Rach wird gehn
Übr die, so Gott nicht fürchten.

6. Ein Christ zu Gott sein Trauen stellt,
Hat sein Zuflucht zum Herren,
Drum über ihm Gott treulich hält,
Schafft alle Plage ferne,
Kein Übels ihm begegnen muß,
Das Unglück darf mit keinem Fuß
Zur Hütten sein sich nahen.

7. Sein Engeln Gott befohlen hat,
Daß sie dich auf dein Wegen
Behüten stets für Gfahr und Schad,
Die Händ dir unterlegen,
Daß dein Fuß nicht stoß an ein Stein,
Auf Ottern wirst du gehn herein,
Auf Löwn und Drachen treten.

8. Mein Gnad, spricht Gott, und ewig Treu
Will ich dem gwiß verleihen,
Der meinen Nam bekennet frei,
Ruft er, ich hör sein Schreien,
Ich will ihn schützen gwaltiglich,
Sein Hoffnung soll ihm fehlen nicht,
Die er auf mich gestellet.

9. Ich bin selbst bei ihm in der Not,
Drum muß ihm wohl gelingen,
Ich will ihn reißen aus dem Tod
Und hoch zu Ehren bringen,
Ihn sättigen mit langem Lebn,
Fried, Freud und Guts die Fülle gebn,
Mein Heil will ich ihm zeigen.
Letzte Änderung am 1. Januar 2006

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