Heinrich Schütz (1585-1672)

Hör mein Gebet und laß zu dir

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Hör mein Gebet und laß zu dir
Untertitel: Becker-Psalm 102
Entstehungszeit: 1660
Besetzung: SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib.
Erstdruck: Dresden: Gottfried Seyffert, 1661
Opus: op. 14 Nr. 102: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei...
SWV 200: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 102 Hör mein Gebet und laß zu dir

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[Details]
Musikalische Exequien SWV 279-281 (CPO, DDD, 2008)
Heinrich Schütz (1585-1672)

klassik-heute.com 04/10: »In Manfred Cordes und seinem Ensemble Weser-Renaissance Bremen findet Schütz Interpreten, die bestens berufen sind, alle Aspekte dieses außerordentlichen Werkes in all seiner Schönheit, Innigkeit und Grandeur auszuleuchten.«
Concerti 05/10: »Eindringlich und voll Leidenschaft - hier sind echte Spezialisten für diese großartige Musik am Werk.«
FonoForum 06/10: »So entsteht eine sehr ernsthafte, gefasste und zugleich glaubensstarke Atmosphäre, die dem Anliegen dieser Begräbnismusik in höchstem Maße gerecht wird.«
Musik & Kirche 09/10: »Der musikalische Fluss geht kontinuierlich und zielstrebig voran, wodurch im Vergleich zu Messori die Musik noch mehr Suggestivkraft entfaltet, und die Deklamation verfehlt auch mit sparsamen, unaufdringlichen Mitteln ihre Wirkung nicht.«

Text:

Textdichter: Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602)
Sprache: deutsch
Text: 1. Hör mein Gebet und laß zu dir,
Ach, Herr Gott, kommen mein Geschrei,
Verbirg dein Antlitz nicht vor mir,
In Not dein Ohren zu mir neig,
Wenn ich anruf, bald mich erhör,
Denn meine Tag vergangen sind,
Gleichwie die Luft den Rauch verzehrt,
Das Feur deins Zorns hat mich entzündt.

2. Zerschlagen ist mein traurigs Herz,
Verdorrt wie Gras auf dürrer Heid,
Daß ich vergeß für großem Schmerz,
Mein Brot zu essen in dem Leid,
An meinem Fleisch klebt mein Gebein,
Für Heulen und für Seufzen schwer,
Ich muß wie eine Rohrdommel sein,
Die in der Wüsten streicht umher.

3. Gleichwie ein Kützlein schreit des Nachts,
Das in verstörten Städten wohnt,
Also mein Herz ist immer wach,
Kein Schlaf in meine Augen kommt,
Gleichwie ein Vogel auf dem Dach
Ganz traurig sitzt in Einsamkeit,
Also muß ich täglich in Schmach
Zubringen mein betrübte Zeit.

4. Ich bin der Feinde Hohn und Spott,
Bei meinem Elend schwörn sie frisch,
Denn ich wie Aschen eß mein Brot,
Mit Weinen ich mein Trank vermisch,
Das macht, o Gott, dein Zorn und Grimm,
Der du zu Ehren mich erhöhst
Und doch so bald mit Ungestüm
Und großem Leid zu Boden stößt.

5. Gleichwie ein Schatten sind dahin
All meine Tag elendiglich,
Wie Gras sie gar verdorret sind,
Doch bleibest du, Gott, ewiglich,
Herr, mach dich auf, in Gnad bereit,
Und über Zion dich erbarm,
Die Stund ist da und rechte Zeit,
Daß du mir hilfst durch deinen Arm.

6. Das ist der Wunsch der Knechte dein,
Daß Zion doch gebauet wär,
Bereitet für die heilig Gmein,
Auf daß erschein des Herren Ehr,
Die Heiden fürchten deinen Nam,
Auch alle König hier auf Erd
In deinem Ehrendienste stahn,
Darum Zion erbauet werd.

7. Herr, laß erscheinen deine Ehr,
Und nimm doch die Verlassnen auf,
Zu ihrer Bitt in Gnad dich kehr,
Verschmäh nicht der Elenden Hauf,
Daß man predig künftiger Zeit
Denen, die dein Volk worden sein,
Wie groß sei dein Barmherzigkeit,
Und all Welt lob den Namen dein.

8. Der Herr schauet vom Gnadenthron,
Er sieht vom Himmel auf die erd
Und nimmt sich der Gefangnen an,
Daß ihr Seufzen erhöret werd,
Des Todes Kinder macht er frei
Und läßt im Schwang die Predigt gehn,
Des Herren Name steht uns bei,
Sein Lob ist zu Jerusalem.

9. Die Völker kommen all herzu,
Die Königreich beisammen sind,
Zu gehen in des Herren Ruh,
Da man in reiner Furcht ihm dient,
Der Herr sehr meine Kräfte schwächt,
Verkürzt mir auch die Tage mein,
Ich sprech: mein Gott, nimm mich nicht weg,
Eh ich empfind die Gnade dein.

10. Für und für währen deine Jahr,
Du hast vorhin die Erd gegründt,
Die Himmel und der Sternen Schar
Allsamt deiner Hände Werke sind,
Sie all vergehn, allein du bleibst,
Machst sie zunicht durch deine Hand,
Gleich wie zuletzt ein Kleid zerreißt,
Oder veraltet ein Gewand.

11. Du aber bleibest immerdar,
Wie du gewest von Anfang her,
Kein Ende nehmen deine Jahr,
Ewig besteht dein Ruhm und Ehr,
Die Kinder auch der Knechte dein,
Die im Glauben gehorchen dir,
Ihr Same wird für dir gedeihn,
Sie werden bleiben für und für.
Letzte Änderung am 1. Januar 2006

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